Das Kreuz in Großansicht

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Die Geschichte des Verschönerungsvereins Klinkheide

Das Kreuz in Großansicht

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Die Geschichte des Verschönerungsvereins Klinkheide hängt untrennbar mit der Geschichte der Kreuzanlage in Klinkheide zusammen.

Herr Josef Aretz schreibt darüber: "Früheste Hinweise über ein Dorfkreuz in Klinkheide stammen aus den Jahren 1825 und 1836. Die erste preußische Kartographie der Gemeinde, sowie Bergbaurisse zur Grube Sichelscheid geben an, dass es zu dieser Zeit auf dem weiten Klinkheider Dorfplatz ein Kreuz in unmittelbarer Nähe der dort befindlichen drei Pfühle (Löschteiche) gibt. Es steht etwa in der nordwestlichen Ecke des heutigen Schulhofes. Vermutlich muss es dem 1896 erfolgten Schulneubau folgen.

Ob nun das alte Kreuz versetzt wird, oder ob ein neues Kreuz am entgegengesetzten Ende des Schulhofes Aufstellung findet, ist nicht zu entscheiden. Zeitzeugen berichten von einem einfachen Kreuz, ohne angeben zu können, ob es aus Holz gefertigt, oder ob es, wie so viele andere Kreuze, in einer Kohlscheider Gießerei hergestellt wurde.

Am 10.07.1903 wird in Kohlscheid ein Verschönerungsverein gegründet. Er wird unter Zugrundelegung des historischen Straßenspiegels der Gemeinde zum Eigentümer der Kreuzanlage.

Ab 1910 wird der Name in "Verschönerungs- und Verkehrsverein Kohlscheid" abgeändert. Er genießt das volle Vertrauen des Gemeinderates. Ihm gehören sowohl Ratsmitglieder als auch Bürger aller Gesellschaftsschichten an. Dieser Verein verschönerte u.a. die einzelnen Ortsteile durch das Pflanzen von Bäumen an den Straßen, auf dem Friedhof und durch die Anlage von Plätzen. Er übernahm auch deren Unterhaltung und setzt sich für die Erstellung des Volksparks an der Oststraße sowie des Marktbrunnens ein.

Erste Vorstandsmitglieder aus dem Raum Klinkheide sind das bedeutende Gemeinderats- und Kirchenvorstandsmitglied, der Kaufmann Andreas Franzen und der Klinkheider Hauptlehrer Hündgen.

Bereits nach der Jahrhundertwende wurde der Wunsch lauter, in Klinkheide eine kleine Kirche oder Kapelle zu errichten - ein Vorhaben, das nicht realisiert werden konnte, weil (1908?) kirchliche und kommunale Entscheidungen, die allerdings nicht schriftlich überliefert sind, dem schon im Vorfeld entgegengewirkt haben sollen.

In Klinkheide gründete sich (um 1906?) ein "Kreuzbauverein für Kohlscheid Nord", dem das alte Kreuz auf dem Dorfplatz nicht mehr zu gefallen schien.

Dieser "Kreuzbauverein" erwirtschaftete die Mittel für eine Kreuzigungsgruppe, die bereits zu Fronleichnam 1913 aufgestellt sein soll."

Diese Anlage übersteht unbeschädigt beide Weltkriege und wird zu einem Zentrum bei den Fronleichnamsprozessionen, die ihren Weg in jedem dritten Jahr über Klinkheide nehmen.

Herr Josef Aretz schreibt weiter:
"Der 1949 gegründete "Verschönerungsverein Klinkheide" übernahm von da an nicht nur die Pflege des Ortsbildes, des Denkmals für die Gefallenen der beiden Weltkriege sowie der Kreuzanlage, er schmückt auch den Prozessionsweg zu Fronleichnam mit über hundert Fähnchen. Beim Tode eines Bürgers brennen am Kreuz Lichter. Nikolaus Rosenbaum, Josef Peters, Johannes Kortz, Josef Schultheis, Franz Thelen, Peter Bülles, Fritz Sensen und Rudi Schmaljohann gehören damals zum Vereinsvorstand.

Im Jahr 1971 kann der Verschönerungsverein mit der Hilfe der Gemeinde Kohlscheid und des Eschweiler Bergwerks Vereins den schadhaft gewordenen Sockel der Kreuzigungsgruppe restaurieren.

1973 reißt der Sturm die Johannesfigur aus ihrer Befestigung. Sie zerbricht am Boden und kann nicht mehr restauriert werden. Die Figur der Gottesmutter findet einen sicheren Platz im Kindergartengelände der Pfarre St. Katharina. Der Verein bemüht sich um die Beschaffung neuer Figuren.

1981/1982 bedarf die Kreuzanlage einer kostspieligen Restaurierung. Mit Hilfe einer Spendenaktion, mit der Stadt und mit der Unterstützung vieler Vereine sowie unter hohem finanziellen Einsatz des Verschönerungsvereins gelingt die (damals) 15.000 DM teure Maßnahme. Es erweist sich auch die Umgestaltung des Platzes als notwendig, um die immer wachsende Zahl parkender Autos vom Kreuz fernzuhalten. Am 21.3.1982 erfolgt mit einem Festakt die Einsegnung des wieder hergestellten Kreuzes.

Am 25.01.1990 stürzt ein Sturm das Kreuz vom Sockel und beschädigt es schwer. Nachdem der Verschönerungsverein noch über Jahre die Restfinanzierung aus dem Jahr 1982 zu tragen hatte, ist er jetzt überfordert, die nun noch benötigten Mittel von ca. 40.000 DM aufzubringen.

Bürgermeister Wilhelm Schultheis und dem Kreistagsabgeordneten Wilhelm Plum - beide gebürtige Klinkheider und der Ortschaft zutiefst verbunden - gelingt am 28. Dezember 1990 die Gründung eines "Fördervereins zur Wiederherstellung des Ortskreuzes Klinkheide". Das macht es möglich, die benötigten Mittel zusammenzubringen."

In diesem Zusammenhang macht die Stadt Herzogenrath darauf aufmerksam, dass der Verschönerungsverein Klinkheide der Eintragung ins Vereinsregister und damit auch einer neuen Satzung bedarf. Dies führte zur Gründung des „Verschönerungsvereins Klinkheide e.V.“ am 26.03.1991

In einem sogenannten "Gestattungsvertrag" vom 07.05.1991 heißt es unter anderem:
"Die Stadt Herzogenrath gestattet dem "Verschönerungsverein Klinkheide e.V", auf ihrem Grundstück Gemarkung Kohlscheid Flur 13, Nr. 2610, groß 127,57 ar, die Kreuzanlage neu zu errichten und diese auf Dauer zu unterhalten."

Am 27.09.1992 feiert Klinkheide dann die Wiedereinweihung der von ortsansässigen Handwerkern restaurierten und neu aufgebauten Anlage.

Zusätzlich widmet der Verein sich hingebungsvoll dem Erhalt von Klinkheider Traditionen wie z.B. der Gestaltung und Organisation der Martinszüge, der Verabschiedung bzw. dem Empfang der Kevelaer Pilger, der Veranstaltung von Tages- und Halbtagstouren usw.